Warum Muscheln und anderes Meeresgetier? Ganz einfach: Im Spätsommer 2015 sammelten meine Frau und ich mit unserer Tochter Nele (damals 9 Jahre alt) in Südfrankreich am Strand in Cap d´Agde Muschelschalen. Und als wir mit der großen Tüte in unsere Ferienwohnung gingen, fragte Nele: "Warum photographierst Du die Muscheln nicht? Du findest sie doch so schön."
Schnell hatte ich die Idee, Muscheln schwarz-weiß zu photographieren und anschließend in knalligen Farben vergrößern zu lassen. Die Umsetzung dieses Projektes dauerte dann bis Weihnachten 2020 und inzwischen sind auch andere Objekte hinzugekommen. Still-Life-Photographie neu interpretiert.
Die Jakobsmuschel haben wir am feinen Sandstrand von Cap d´Agde in Südfrankreich gefunden. Im Original ist sie etwa 8 cm breit - auf dem Abzug im Format 60 x 60 cm misst sie 41 cm. Die Ausgangsfarbe ist ein mattes Rot-Beige.
Dieses und alle anderen Still-Life-Photos gibt es in verschiedenen Farbvariationen. Das gilt für Objekte und Hintergründe gleichermaßen. Von knalligen bis zu leicht gedeckten Farben. Allen gemein ist, dass die Objekte so nicht in der Natur vorkommen - für einen anderen Blick.
Vorlage für dieses Photo war dieselbe Jakobsmuschel wie oben. Eine kreative Bildbearbeitung führte zu einem ganz anderen Erscheinungsbild.
Bei dieser Muschel, die im Original 7,5 cm hoch und beige-grau ist, fehlt mir leider die korrekte Bezeichnung, weshalb ich sie einfach Turmmuschel nenne. Ich habe sie im Sommer 2010 geschenkt bekommen. Auf dem Abzug im Format 60 x 60 cm kommt sie auf eine Höhe von 38 cm.
Vorlage für dieses Photo war ein Seeigel, den ich als Kind 1977 im Urlaub in einem griechischen Hafen gekeschert habe. Als ich ihn fing, lebte er noch, aber ich hatte wohl kein Bewusstsein dafür, dass er nur für mich sterben musste. Jahrzehntelang schlummerte die Schale, die einen Durchmesser von 3 cm hat, in einem kleinen Karton mit Schätzen aus meiner Kindheit. Jetzt kann ich ihm eine letzte Ehre erweisen und ihn auf einem Abzug von 60 x 60 cm mit 31 cm Durchmesser ganz groß rausbringen.
Diese Dorade zählte zu den sehr wenigen Meeresbewohnern, die zweimal genutzt wurden: Zuerst habe ich sie fotografiert, anschließend mit Zwiebeln, Tomaten, Olivenöl, Weißwein sowie Kräutern im Ofen gebacken und mit großem Genuss verspeist. Obwohl sie mit 26 cm Länge deutlich größer als meine anderen Still-Life-Motive war, wirkt sie auf einem Abzug von 80 x 45 cm eindrucksvoll.
Die Gemeine Waldkönigin (Euxanthe eurinome), wie dieser Schmetterling heißt, lebt in Wäldern in Zentralafrika. Ihre Flügel sind fast schwarz und haben grün-weiße Flecken. Mit strahlend blauen Flügeln und rot-orangenen Flecken kommt ihre Schönheit besser zur Geltung.
Das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) lebt in Europa und Asien und hat eine Flügelspannweite von 6 bis 8,5 cm. Während die Flügel der Männchen rosa, gelb, weiß und grau sind, diente für mein Photo ein Weibchen als Vorlage, das mit den Grundfarben Weiß und Grau sowie einem bisschen Lila an den Flügelspitzen eher unauffällig aussieht. Bei mir kommt das Kleine Nachtpfauenauge mit Rot, Blau und Pink ganz groß raus - farblich und wörtlich.
Eine Banane muss nicht gelb oder grün sein - das gilt zumindest für meine Bananen-Serie. Während die meisten deutschen Konsumenten frische und optisch makellose Bananen bevorzugen, gerne gelb-grün, musste dieses Exemplar ein bisschen ramponiert aussehen - gezeichnet vom kurzen Bananen-Leben. Nur mit den optischen Macken auf der Schale war sie gut genug für ein kurzes Shooting, damit ich die nötigen Farbeffekte am Computer erzeugen konnte. Anschließend wurde sie natürlich wie die Dorade verspeist. Hier bietet sich für eine optimale Wirkung das Format 75 x 50 cm an.
Unsere Tochter Nele ist eine begeisterte und gute Tennisspielerin, während ich mich lediglich als fortgeschrittenen Anfänger bezeichnen würde. Meine Fähigkeiten in dieser Sportart basieren auf zehn Trainerstunden, die ich mit Mitte 40 bekommen habe, sowie unzähligen Spielen mit Nele. Für sie habe ich diesen Tennisball abgelichtet und am Computer bearbeitet. Auch von diesem Motiv gibt es verschiedene Farb- und Hintergrundvarianten. Im Großformat 60 x 60 cm scheint der Ball zum Betrachter zu fliegen.
Nach West-Sumatra bin ich nicht gereist, um diesen Bockkäfer (Batocera tigris) zu bekommen. Stattdessen genügte eine Bestellung in einer deutschen Naturalienhandlung. Lediglich die Auswahl gestaltete sich ein bisschen mühsam, weil ich genaue Vorstellungen bezüglich des Musters auf dem Rücken hatte. Mit seinen langen Fühlern und Beinen ist er im Original 7 cm lang, auf einem Abzug im Format 50 x 70 cm mehr als 45 cm.
Der Waldskorpion (Heterometrus longimanus, aus Indonesien) ist erwachsen schwarz und bis zu 14 cm lang, wie auch dieses Exemplar im Original. Die strahlend rot-orange Farbe in Verbindung mit der Größe von mehr als 50 cm auf diesem Photo macht klar, dass man Respekt vor diesen faszinierenden Tieren haben sollte: Ein Stich ist zwar nicht immer tödlich, aber auf jeden Fall sehr schmerzhaft.
Dieses Photo einer Riesenkrabbenspinne (Sparassidae ssp., aus Malaysia) dürfte nicht nur Arachnophobikern einen Schauer über den Rücken jagen. Das Original misst bereits 9 cm in der Breite, was bei einem Photo-Format von 60 x 60 cm zu einer Spinnenbreite von über 45 cm führt. Gesteigert wird der Gänsehauteffekt durch die Farbveränderung der Spinne: von mittel-dunkelbraun im Original in rot-orange. Aber auch in anderen grellen Farbvarianten hinterlässt diese Spinne beim Betrachter einen bleibenden Eindruck.
Streng genommen passt dieses Photo nicht zum Genre Still Life, aber sehr wohl zu meinem Konzept der Farbgestaltung. Deshalb taucht dieses Photo vom Gesicht unserer Tochter Nele hier auf. Die Konzentration auf ihre Augen und ihre Nase führt im Format 75 x 50 cm in Kombination mit den harten Kontrasten und den kräftigen Farben dazu, dass der Betrachter sich beobachtet fühlt. Nele is watching you.
Um dem Photo die nötige Tiefe für eine starke Wirkung zu geben, ist ein Abzug hinter 4 mm Acrylglas nötig.
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